top of page

Diagnose Demenz

Zum Thema Demenz finden Sie zahlreiche Informationen von ebenso zahlreichen Quellen. Der Betroffene weiß aber nicht, was als erstes zu tun ist und an wen er sich gleich zu Beginn einer so weitreichenden Diagnose wenden kann. Wir haben für Sie die ersten und wichtigsten Schritte zusammengefasst:

Image by Jon Tyson
1. Vor und knapp nach der Diagnose – Das Nichterkennen der Krankheit

Die Veränderungen zu begreifen ist für die Angehörigen äußerst schwierig  und oft nicht verständlich - der Kranke macht nichts absichtlich:

  • Logisches Denken geht verloren

  • Umsetzen vom Wissen in die Realität ist nicht mehr möglich, z.B. beim Kochen, das Bedienen der Kaffeemaschine, des Staubsaugers

  • Kurzzeitgedächtnis verschwindet

  • Wahrnehmung geht verloren: wahrnehmen aber nicht mehr verstehen

  • Projizierung - das eigene Unvermögen auf andere Menschen („Du hast es gemacht…“)

  • Sozialer Rückzug

Dazu kommen:

  • Schlechtes Hören - nicht wahrnehmen

  • Depressionen

  • Appetitlosigkeit

  • Verdauungsprobleme

Image by Oziel Gómez
Image by Matheus Ferrero
2. Wichtiger erster Schritt: Der Arzt

Gehen Sie zu einem neurologischen Facharzt, damit der Kranke medikamentös richtig eingestellt wird. Seien Sie ständig mit Ihrem Hausarzt in Verbindung. Gerade dieser nimmt jede Verschlechterung wahr.  

  • Der Hausarzt ist für den Kranken und natürlich auch für Sie eine der wichtigsten Ansprechpersonen.

  • Der an Demenz erkrankte Mensch hat das Recht, dass ein Angehöriger bei einem Gespräch mit dem Arzt dabei ist. Lassen Sie sich daher als Angehöriger nicht abweisen.

  • Nur Sie können dem Arzt über die Befindlichkeit des Kranken berichten und seine Defizite beschreiben.

  • Wenn es möglich ist, sollte mit dem Arzt ein Vorgespräch ohne den Kranken stattfinden. Dieser erkennt ja seine Defizite nicht, für ihn ist alles in Ordnung. Ein Aufzeigen seiner Schwächen würde sicher nicht zu seinem Wohle beitragen.

3. Kommen Sie zu den Selbsthilfegruppen“

Hier können Sie Ihre Fragen stellen zur Demenzerkrankung Ihres Vaters, Ihrer Mutter, Ihres Partners, Ihrer Partnerin und zum Verlauf der Krankheit und zu den Veränderungen Ihres Ihnen nahestehenden Kranken.

Hier können Sie einmal aus tiefstem Herzen sprechen. Hier gibt es Menschen, die Sie verstehen, die selbst Angehörige mit Demenz gepflegt und betreut und die selbst die Veränderung eines geliebten Menschen erlebt haben.  

 

Die Selbsthilfegruppe unterstützt Sie beim Verstehen und Begleiten des Demenzkranken in eine gefühlvolle, oft nicht verständliche Welt. Sie erfahren eine große Stärkung - eine Stärkung, die Ihren schweren Alltag erleichtern soll. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der SHG sind oder waren Angehörige von Demenzkranken und sind daher auch Experten in eigener Sache.

Image by Shane Rounce
Image by Florian Klauer
4. Vorbereitungen im Alltag

Diese Unterlagen sollten immer griffbereit sein:​

  • Aktuelle Befunde

  • Evtl. Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht

  • Medikamentenliste

  • Die Medikamentenliste soll den Namen der verschriebenen, selbst gekauften Medikamente haben, deren Menge und Wirkstoffe sowie die Verabreichungsform. Ebenso sollten die nicht vertragenen Medikamente Teil der Liste sein.  

  • Überleitungsbogen

  • Der Überleitungsbogen wurde speziell auf ältere Personen bzw. Menschen mit demenziellen Erkrankungen ausgerichtet und soll dem Pflegepersonal des Krankenhauses bei der Eingliederung Ihres Angehörigen in den Krankenhausalltag helfen und umfassende Informationen zusätzlich zu Aufnahmegespräch vermitteln.

  • Der ausgefüllte Bogen ist im Stationsstützpunkt abzugeben!  

  • Vorbereitungsbogen für einen eventuellen Vermisstenfall 

  • Das Österreichische Bundeskriminalamt wendet sich mit diesem Formular an Angehörige sowie an Pflege- und Betreuungspersonal von Personen, die zum unangekündigten Verschwinden neigen.

  • In diesem Bogen wird erfragt:

  • Personaldaten, Personenbeschreibung, möglichst aktuelles Foto

  • Biografie, Angehörige/Bezugspersonen

  • Bekleidung, mitgeführte Gegenstände

  • Krankengeschichte und Informationen zu bekannten Krankheiten

  • Mögliche Aufenthaltsorte (frühere Wohnsitze, ehemalige Arbeitsstellen usw.)

bottom of page